FF Grünau im Almtal zur Übersicht
Am 05.08.2022 war es wieder soweit. Nach einer mehrjährigen Pause stand wieder eine 24h Übung der Jugendgruppe der Feuerwehr Grünau im Almtal am Programm. Dabei sind die Kameraden der Jugendgruppe einen gesamten Tag lang, also genau 24 Stunden im Feuerwehrdienst und mussten dabei unzählige Einsatzszenarien lösen.
Am Freitag um 17:00 war Treffpunkt im Feuerwehrhaus. Anschließend wurde es sich im Zeughaus gemütlich gemacht, die Betten aufgeschlagen und die Uniform bereitgelegt. Wie es sich für den Feuerwehrdienst gehört, wurde die Veranstaltung mit dem Hissen der Flaggen sowie einer kurzen Ansprache des stellvertretenden Pflichtbereichskommandanten eröffnet.
Kurz danach hieß es schon auf die Fahrzeuge aufsitzen. Jedoch war es nicht ein Einsatz der den Kameraden vorlag, sondern ein Ausflug zum Stützpunkt des Notarzthubschraubers Martin 3 am Flugplatz Scharnstein. Dort wurde uns von der diensthabenden Mannschaft der Hubschrauber sowie der Alltag einer Rettungshubschraubermannschaft erklärt.
In der Zwischenzeit wurde im Feuerwehrhaus das Abendessen bereits zubereitet. Bratwürstel und selbstgemachtes Stockbrot stand auf der Speisekarte. Bei einem gemütlichen Lagerfeuer wurde zum ersten Mal Energie getankt. Noch während den Reinigungsarbeiten schrillten plötzlich die Pager. Fahrzeugbergung- so lautete das erste Einsatzstichwort für die Jugendgruppe. Ein PKW war in einen Graben gerutscht und musst geborgen werden. Nach der Lageerkundung durch den Einsatzleiter wurde sich für eine Bergung mit der im Rüstlöschfahrzeug verbauten Seilwinde entschieden. Das Fahrzeug wurde mittels geeigneten Anschlagmitteln gesichert und zurück auf befestigten Untergrund gezogen. Nachdem die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt wurde konnte in das Zeughaus eingerückt werden. Dies war der erste und zugleich auch letzte Einsatz für den heutigen Tag. Nach der Abendhygiene ging es für die Kameraden ins Bett. Um 22:00 war dann absolute Nachtruhe.
Nächster Tag- 0545 Uhr |Brandmeldealarm. Früh am Morgen wurden die Kameraden vom Pager geweckt. Ein Brandmeldealarm in einem heimischen Beherbergungsbetrieb war der Grund. Unverzüglich rückten die Kameraden mit dem Kommandofahrzeug und dem Rüstlöschfahrzeug zum Einsatzort aus. Während der Anfahrt wurde jedoch telefonisch im Feuerwehrhaus gemeldet, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Dies wurde den anrückenden Kräften per Funk mitgeteilt. Noch vorm Eintreffen am Einsatzort war dieser Einsatz somit wieder beendet. Zurück im Feuerwehrhaus war dann Morgenhygiene angesagt. Ein gutes Frühstück durfte auch nicht fehlen, denn der Tag sollte noch sehr anstrengend und fordernd werden. Um den Körper in Schuss zu bringen, wurde dann erstmal Sport betrieben. Nach einer kurzen Aufwärmphase wurde ein Rundkurs gelaufen, um die Kondition etwas zu verbessern. Nach der anstrengenden Laufrunde, gab es noch eine kleine Belohnung. Die Jugendbetreuer, haben in der Zwischenzeit ein Völkerballspiel vorbereitet. Nach einer intensiven Spielzeit, auch für die aktive Mannschaft, ging es erstmal zur Körperpflege. Wieder ausgeruht kam schon der nächste Einsatz. Eine mit Wasser simulierte Ölspur entlang der Schindlbachstraße musste gebunden werden. Kurze Zeit später fuhren die Kameraden mit dem Rüstlöschfahrzeug und dem Kleinlöschfahrzeug zum Einsatz aus. Am Einsatzort angekommen stellte sich heraus, dass es sich um eine circa 150 Meter lange Ölspur handelte. Sofort wurde mit dem Binden der Ölspur mittels durch Sägespäne ersetztem Ölbindemittel begonnen. Anschließend wurde die Straße noch mit dem Hochdruck-Strahlrohr gewaschen und wieder für den Verkehr freigegeben.
Zurück im Feuerwehrhaus angekommen, ging es sofort weiter mit dem dicht gedrängten Programm. Von dem Betreuern wurde eine realistische Feuerlöscherschulung an. Begonnen wurde mit einer kurzen theoretischen Wiederholung der Brandklassen, der Löschmittel sowie die richtige Handhabung der Feuerlöscher. Dies geschafft, ging es praktisch weiter. Im sicheren Umfeld durften die Kameraden der Jugendgruppe echte Brände ablöschen. Dabei konnte man sehen, dass die vorher theoretisch besprochen Regeln zum Führen eines Feuerlöschers tatsächlich sehr effektiv sind und diese daher zwingend eingehalten werden müssen. Plötzlich schrillten erneut die Pager der Kameraden. Ein aufmerksamer Hausbesitzer meldete eine Rauchentwicklung aus seinem Garten. Die Schulung wurde sofort abgebrochen und zum simulierten Realeinsatz ausgefahren. Dort angekommen wurde mittels Hochdruck-Schnellangriffseinrichtung der Brand sofort bekämpft. Damit wurde das Ausbreiten auf umliegende Bäume und Sträucher erfolgreich verhindert. Um wirklich „Brand Aus“ geben zu können, wurde mittels Schanzwerkzeug das betroffene Areal umgegraben und mit der Wärmebildkamera abgesucht. Nach kurzer Zeit konnte somit der Einsatz endgültig abgeschlossen werden.
Danach gab es erstmal ein wohlverdientes Mittagessen. Die selber zubereiten Pizzabrötchen schmeckten nicht nur uns sehr gut auch unsere befreundeten Einsatzorganisationen, Rotes Kreuz und Polizei überzeugten sich von unseren Kochkünsten. Nach der Mittagspause wurde nochmals Völkerballspiel gespielt. Sehr erfreulich war es, als die Kollegen vom Roten Kreuz und der Polizei sich nach dem Essen ein Spiel nicht entgehen ließen und sich zur Freude der Kinder unter die Spielmannschaften mischten. Während des Spiels plötzlich ein Alarm. Brandverdacht mit Rauchentwicklung in örtlicher Schottergrube – näheres unklar. Sofort wurde von Sportkleidung auf die Einsatzbekleidung gewechselt und zur Einsatzadresse ausgerückt. Während der Anfahrt wurden noch weitere Informationen erhoben. Nach Rücksprache mit dem Melder dürfte es sich um einen Brand von einem Holzstapel handeln. Schon während der Anfahrt war eine Rauschsäule ersichtlich und somit klar, schnelles Handeln ist jetzt das um und auf! Sofort wurde ein erster Löschangriff gestartet, parallel dazu ein zweites Rohr aufgebaut. Auch diverses Schanzwerkzeug kam wieder zum Einsatz, um die Brandreste auseinanderräumen zu können. Mit der Wärmebildkamera wurden die letzten Glutnester aufgespürt und abgelöscht. Nachdem das Material wieder gereinigt und verstaut war, ging es wieder Richtung Zeughaus. Nicht weit gekommen, kam schon der nächste Einsatz. Ein Wanderer wurde vermisst. Nach kurzer Anfahrt und Rücksprache mit der restlichen Gruppe wurde eine Suchaktion gestartet. Mittels Suchkette wurde das umliegende Gebiet nach dem vermissten Wanderer abgesucht. Nach kurzer Suche konnte der Vermisste mit einer Fußverletzung aufgefunden werden. Da es dem Wanderer nicht möglich war, sich selbstständig zur Forststraße zu bewegen, wurde eine terrestrische Rettung mittels Korbschleiftrage durchgeführt. Auch diese wurde mit genügend Manpower bewältigt, und so konnte sich der Verletzte selbstständig mit seiner Gruppe ins Krankenhaus begeben. Nun aber rückten die Einsatzkräfte ins Zeughaus ein.
Dort angekommen wurden die Fahrzeuge, das Material und auch die Mannschaft gereinigt und für den nächsten Einsatz gerüstet. Da der Tag nun aber schon fast zur Gänze abgelaufen ist, war es an der Zeit die persönlichen Gegenstände wieder einzupacken und das Schlaflager zu räumen. Für zwischendurch gab es eine kleine Stärkung in Form eines Eis, gespendet von unserem Kameraden und Bürgermeister HFM Klaus Kramesberger. Um 1630 Uhr fand noch die Abschlussveranstaltung statt, wo man zufriedene aber zugleich auch erschöpfte Kindergesichter vor sich hatte. Danach ging es für die Jugendgruppe nach 24 abwechslungsreichen Stunden wieder nach Hause.
Das Kommando der Feuerwehr Grünau im Almtal möchte sich an dieser Stelle bei Jugendbetreuer HBM Sebastian Mayrhofer und seinem Team für die hervorragende Jugendarbeit bedanken. Hinter der Organisation eines solchen für Kinder unvergesslichen, vorbildhaften Events steckt jede Menge Zeitaufwand sowie Verantwortung. Dieses Team ist maßgeblich daran beteiligt, einer der Wichtigsten Agenden des Kommandos zu unterstützen, nämlich die Schlagkraft der Feuerwehr Grünau im Almtal für die Zukunft z aufrechterhalten und zu sichern.